TV Jahn ist heiß auf Prestigeduell
Handball-Oberliga:
10:0-Punkte hat Handball-Oberligist TV Jahn Duderstadt aus den jüngsten fünf Spielen gesammelt. Und so gehen die Eichsfelder mit jeder Menge Vorfreude und Selbstvertrauen in das Derby gegen die HG-Rosdorf-Grone am Freitag ab 20 Uhr in der Halle „Auf der Klappe“.
Duderstadt. Wie gut es sich anfühlt, in einem Prestigeduell zu siegen, wissen die Jahner ganz genau. Erst am vergangenen Wochenende bezwangen sie die HSG Plesse-Hardenberg. Jetzt will der Vierte vor eigenem Publikum gegen den Verfolger nachlegen und damit Revanche für die Hinspielniederlage nehmen. In der Vorrunde unterlag Duderstadt mit 30:34.
„Es geht auch um das Prestige“, unterstreicht Jahn-Trainer Thomas Brandes. „Im Hinspiel haben wir unsere Leistung nicht auf die Platte gebracht.“ Das soll dieses Mal anders werden. Und Brandes ist sehr zuversichtlich, dass das gelingen wird. „Wir werden ganz anders als im Hinspiel auftreten. Wir sind top drauf, und das wollen wir auch dieses Mal zeigen. Treten wir so auf wie zuletzt gegen Plesse oder in den Heimspielen zuvor gegen Großenheidorn und Lehrte, dann sehe ich sehr sehr gute Chancen für uns.“
Ein Knackpunkt wird sein, wie die Hausherren mit der ungewohnten offensiven Deckung des Gegners – die er im Hinspiel erfolgreich praktizierte – umgehen. Da griff die HG die Brandes-Crew schon früh aggressiv an, drängte diese weit zurück. „Die spielen eine 4:2-, fast schon eine 3:3-Deckung. Ein normales Handballspiel ist so fast nicht möglich“, warnt Brandes. Doch die individuelle Klasse eines Bencé Kanyo oder Hrvoje Batinovic soll dabei helfen, diese Taktik auszuhebeln. „Wir haben genug Qualität, um das zu lösen“, vertraut Brandes der Klasse des gesamten Teams.
Die Tempogegenstöße, die sich Duderstadt im ersten Saisonvergleich fing und die oftmals über Rosdorfs Aaron Frölich liefen, müsse man verhindern. „Wir dürfen uns keine einfachen Ballverluste leisten und schnell wieder zusammen in den Verbund kommen“, mahnt Brandes ein schnelles defensives Umschaltspiel sowie Kompaktheit in der Arbeit gegen den Ball an. Zudem hofft der TV Jahn-Coach darauf, dass sein Torwart Tymon Trojanski ähnlich stark hält wie in den ersten 30 Minuten gegen Plesse-Hardenberg: „Da war er überragend.“
Einen „hohen Stellenwert“ hat das Duell für Tobias Fritsch. Der Duderstädter Rückraumakteur spielte knapp zweieinhalb Jahre für den kommenden Kontrahenten, freut sich dementsprechend auf rassige 60 Minuten: „Ich bin sehr optimistisch. Die Stimmung bei uns ist momentan extrem angenehm, so macht Handball Spaß.“ Für Rosdorfs Trainer Gernot Weiss ist der TV Jahn aufgrund der eigenen personellen Lage Favorit: „Man muss realistisch sein. Wir haben derzeit viele Verletzte und Duderstadt hat einen Lauf, aber wir werden kämpfen wie die Löwen.“
Zuschauer sollten frühzeitig anreisen, denn Parkplätze könnten knapp werden. Allein im Vorverkauf hat der TV Jahn bereits 150 Karten abgesetzt.
Derby-Bilanz ist ausgeglichen
Sowohl für Gastgeber TV Jahn Duderstadt als auch für die HG Rosdorf-Grone ist es das letzte Südniedersachsen-Derby der Saison. Beide Mannschaften haben von ihren jeweils fünf Prestigeduellen zwei gewonnen und drei verloren. Die Eichsfelder setzten sich in Hin- und Rückspiel gegen die HSG Plesse-Hardenberg durch, unterlagen aber Northeim zweimal und im direkten Vergleich den Rosdorfern. Die gewannen außerdem zu Hause gegen die HSG, unterlagen aber Plesse-Hardenberg auswärts sowie ebenfalls zweimal gegen Northeim.
Bildunterschrift: Im Derby trifft Duderstadts Rückraumspieler Tobias Fritsch (am Ball) mit seinem Team auf seine ehemaligen Mannschaftskollegen der HG Rosdorf-Grone.
Quelle: Christina Hinzmann
Quelle: goettinger-tageblatt.de, 30.03.2017