Acht Abschiede mit Niederlage
Handball-Oberliga Männer: Rosdorf verliert 23:25 / SG Börde schafft Klassenerhalt –
Göttingen. So hatte sich die Oberliga-Handballer der HG Rosdorf-Grone sicher nicht vorgestellt. Im letzten Heimspiel gab es eine verdiente 23:25 (11:14)-Niederlage gegen die SG Börde Handball, deren 100 mitgereiste Fans ihre Mannschaft frenetisch anfeuerten und letztlich den Klassenerhalt feiern konnten.
Bitter war die Heimpleite vor allem für die gleich acht Abgänge der HG – an der Spitze Trainer Gernot Weiss sowie die langjährigen Spieler Hubertus Brandes und Aaron Frölich. Auch Ziegler, Warnecke, Avram, Krumsiek und Physiotherapeutin Adelina Stefan verlassen Rosdorf.
Für die Gastgeber fing es vielversprechend an. Hubertus Brandes brachte seine Mannschaft in seinem letzten Heimspiel per Siebenmeter in Front, Hendrik Sievers erhöhte auf 2:0. Und auch nach sieben Minuten konnten die HGer noch zufrieden sein, nachdem erneut Brandes und Kreisläufer Daniel Menn unter den Augen seiner Gattin Carolin, die mit der HSG Plesse-Hardenberg gerade aufgestiegen war, zum 4:2 getroffen hatten. Der Kreis-Hüne Menn war es auch, die für die in der ersten Halbzeit letzte Führung der Gastgeber sorgte, als er zum 5:4 traf.
Doch die verbissen um den Klassenerhalt kämpfenden Börder ließen nicht locker, agierten mit ebenso großem Einsatz wie die Rosdorfer, die vor allem wieder in der Deckung zupackten wie in der Bundesliga. Dieses aggressive Festmachen des Gegners ließ wenig Spielfluss aufkommen – schöner Handball sieht eben anders aus. Die Gäste zogen danach langsam, aber kontinuierlich in Front, hatten sich nach 24 Minuten einen 11:8-Vorsprung herausgeworfen. Auch weil SG-Keeper Schmidt einen Siebenmeter von Brandes pariert hatte. Überhaupt: Bezeichnend, dass hauptsächlich von Brandes (vier Treffer in der ersten Hälfte) und Menn (fünf) in der ersten Hälfte Torgefahr ausging. 40 Sekunden vor der Pause nahm HG-Trainer Gernot Weiss noch eine Auszeit: „Wir gucken nur zu“, hielt er seinem Team vor, das nach 30 Minuten 11:14 zurücklag.
Nach dem Wechsel baute die SG ihren Vorsprung bis auf sechs Tore (13:19) aus. Danach ließen die Gäste die HG auf nicht mehr als drei Treffer herankommen. Am Ende feierten die Börder in der hektischen und chaotischen Schlussphase, der HG tat die Pleite nicht mehr weh.
Trainer Gernot Weiss, der ganz mit Handball aufhört: „Das war nochmal Gänsehaut-Feeling, Börde hatte den größeren Willen.“ „Hubi“ Brandes (sechs Jahre HGer): „Uns fehlte der Glaube. Der Abschied fällt mir nicht leicht.“
HG: Krüger, Ziegler – Ruck 2, Herthum, Quanz, Brandes 5/2, Krumsiek, Menn 8, Sievers 5/3, Wächter, Burgdorf, Avram, Warnecke 3, Osei-Bonsu. (gsd)
Quelle: hna.de, 07.05.2017
Bildunterschrift: Fünf Tore in seinem letzten Heimspiel: Rosdorfs Hubertus Brandes (am Ball) gegen Bördes Jannik Breitmeyer (rechts) und Simon Ratzke (6). Foto: Jelinek/gsd