MTV Geismar steht mit dem Rücken zur Wand
Die Luft wird für das Verbandsliga-Schlusslicht MTV Geismar immer dünner, doch aufgegeben haben die Südstädter vor dem Spiel gegen Eintracht Hildesheim II noch nicht. Der souveräne Spitzenreiter TV Jahn Duderstadt will dem gastgebenden SG VfL Wittingen/Stöcken die erste Heimniederlage beibringen. Auch die HG Rosdorf-Grone ist im Kampf gegen den Abstieg gefordert und steht beim MTV Groß Lafferde vor einer hohen Hürde.
MTV Geismar – Eintracht Hildesheim U 23 (Sonnabend, 17.30 Uhr, Halle Geismar II)
Nach zuletzt schwankenden Leistungen trifft der MTV Geismar auf die junge Hildesheimer Mannschaft, gegen die es eine 30:40-Hinspielniederlage gab. Deutlich mit 19:26 verloren hatte der MTV auch am vergangenen Wochenende im Kreisderby bei der HSG Oha. Dagegen hatte Geismar vor rund 14 Tagen mit dem 20:16-Erfolg gegen den direkten Rivalen HG Rosdorf-Grone aufhorchen lassen. Und so hält sich das Team um Torhüter Lars Mindermann den Spiegel vor Augen: „Der Sieg gegen Rosdorf hätte uns eigentlich Aufwind geben müssen. Leider konnten wir aber die guten Leistungen nicht gegen die HSG OHA abrufen“, so der Keeper. „Hildesheim wird eine Wundertüte. Aber aus einer starken Abwehr heraus können wir mit den eigenen Fans im Rücken mit deren Angriff standhalten. Wenn wir selber unsere Chancen gut ausspielen und nutzen können, dann gehen wir am Ende mit zwei Punkten aus der Halle und machen im Abstiegskampf einen wichtigen Schritt nach vorn.“
Was Rückraumspieler Lennart Versemann bedingungslos unterstreichen kann. „Im Abstiegskampf liegt alles immer noch sehr eng zusammen. Dies macht uns große Hoffnung, in der Klasse zu bleiben. Uns ist die Lage der Liga bewusst, und wir wollen diese Liga unbedingt halten“, pocht Versemann auf den sechsten Saisonsieg, wobei der 26-Jährige noch immer vom letzten Heimspiel gegen Rosdorf-Grone schwärmt: „Das Spiel hat richtig Bock gemacht, und wir können selber dafür sorgen und werden alles dafür geben, wieder dieses Erlebnis zu haben.“
MTV Groß Lafferde – HG Rosdorf-Grone (Sonnabend, 19 Uhr)
Gegen den Tabellensiebten MTV Groß Lafferde hat die HGRG nach der 24:33-Hinspielniederlage noch eine Rechnung offen. „Das Spiel war gar nicht so schlecht, wie es das Ergebnis aussagt“, erinnert sich Trainer Marcus Wuttke an den starken Willen seines Teams. Nun will Rosdorf-Grone einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt machen.„Das wird schwer“, weiß der Coach, der am vergangenen Wochenende beim 27:25 gegen Altencelle selbst über die volle Distanz gespielt und vier wichtige Tore erzielt hat. Jetzt treffen wir auf eine körperlich sehr robuste Truppe, aber wir werden dort wieder alles reinhauen, auch wenn dort ohne Kleber gespielt wird. Gezeigt haben wir, dass wir jeden schlagen können.“
SG VfL Wittingen/Stöcken – TV Jahn Duderstadt (Sonnabend, 19.15 Uhr)
Mit großem Respekt reist der TV Jahn in den Landkreis Gifhorn zum Tabellenfünften SG VfL Wittingen/Stöcken, der zu Hause mit 15:1 Punkten in dieser Saison noch ungeschlagen ist. „Nach der HSG Oha und Heidmark möchten wir auch dieser weiße Heimweste gern einen Fleck zufügen. Es ist jetzt das dritte Spiel ohne Haftmittel, und daher ist ein solches Vorhaben nicht immer so einfach“, betont Trainer Christian Caillat. „Jedoch haben wir es geschafft, auch in diesen Spielen zu überzeugen. Wichtig wird die Abwehrleistung sein.“ Christian Gades, der Coach der Gastgeber, hält dagegen: „Wir wissen, dass wir zuhause in der Lage sind, gegen jede Mannschaft zu gewinnen – auch gegen Duderstadt.“ Dennoch warnt der SG-Trainer sein Team vor den Eichsfeldern. „Duderstadt wird aufgrund der Tabellenkonstellation trotzdem als Favorit in die Partie gehen, und wir benötigen eine gute Leistung.“ Zuletzt hatte die SG VfL Wittingen/Schöningen bei der HSG Rhumetal mit 23:37 deutlich verloren.
Eine interessante Entwicklung zeichnet sich beim Ligarivalen HSG Rhumetal ab, der am 23. März zum Nachholspiel nach Duderstadt kommt. Dort trennt man sich zum Saisonende nach rund drei Jahren von Trainer Sascha Heiligenstadt. Man wolle den Verein im Seniorenbereich neu aufstellen, heißt es in Katlenburg aus Vorstandskreisen.
Und: Der kroatische Toptorjäger Hrvoje Batinovic, der 2017 den TV Jahn Duderstadt mit 233 Treffern als Oberliga-Torschützenkönig in Richtung Südhessen verlassen hatte, wird sich einen neuen Verein suchen müssen. Der Drittligist HSG Groß-Bieberau will mit jungen Talenten zu zusammenarbeiten und verzichtet damit ab der kommenden Saison auf den 31-jährigen Ausnahmekönner. Ob er in Verbindung mit dem geplanten Oberligaaufstieg des TV Jahn ins Eichsfeld zurückkehrt? „Zu Gerüchten geben wir grundsätzlich keine Auskunft“, gab sich Ekkehard Loest, der Jahn-Vorsitzende, bedeckt.
Ferdinand Jacksch