Ungleiches Duell bei der HG Rosdorf-Grone
Getrennte Wege gehen sie bereits seit Saisonbeginn. Freunde aber sind sie geblieben: Till Herthum (23) von der HG Rosdorf-Grone und Torjäger Jannik Burgdorf (21) vom Verbandsligameister TV Jahn Duderstadt. Beide stehen sich am Sonnabend um 19.30 Uhr beim ungleichen Kreisderby in der Rosdorfer Sporthalle gegenüber.
Natürlich war es schwer, seinen Heimatverein HG Rosdorf-Grone vor einem Jahr zu verlassen, aber das Gesamtpaket mit der beruflichen Perspektive in Duderstadt hatte den 21-jährigen Linkshänder zu diesem Schritt bewogen. Was er nie bereut hat. Meister, Aufsteiger und bislang 114 Tore – allein 15 Treffer am vergangenen Sonnabend gegen Nienburg II. Da passt alles, auch sein duale Studium zum Fitnessökonom in Westerode. Den Eichsfeldern hat Burgdorf bereits für ein weiteres Jahr die Treue geschworen. „Ich bleibe beim TV Jahn, weil ich ein riesiges Potenzial in dem Team und Verein sehe, um gemeinsam noch viel Erfolg zu haben.“
Gemeinsam am Wochenende unterwegs
Ehemalige Mannschaftskameraden aus Rosdorf trifft der Duderstädter Torjäger Burgdorf immer mal wieder. „Vor allem mit Till Herthum habe ich noch sehr viel Kontakt. Wir gehen am Wochenende öfter gemeinsam los.“ Was auch Student Herthum, dem zukünftigen Präzisionsmaschinenbauer, als willkommene Abwechslung viel Spaß macht: „Wir treffen uns manchmal zum Dart spielen.“ Das ist längst nicht alles: „Außerdem verbindet uns, dass wir beide sehr gern alle möglichen Sportarten im Fernsehen angucken“, lässt Burgdorf wissen. „Vor allem schauen wir zusammen Fußball oder schlagen uns die Nächte mit NBA Basketball um die Ohren, gerade jetzt während der Playoffs“, ergänzt Herthum, der auch in der kommenden Saison der HG Rosdorf-Grone erhalten bleibt.
Derbys haben eigene Gesetze
„Ich denke schon, dass Rosdorf-Grone immer noch gute Chancen hat, um in der Liga zu bleiben“, drückt der Duderstädter Burgdorf seinem ehemaligen Verein und damit auch seinem Freund Till Herthum die Daumen. „Die Jungs haben in der Rückrunde gezeigt, dass sie Handball spielen können.“ Womit die HG Rosdorf-Grone über eine gute Abwehr auch einige Spiele gewonnen hat. Jedenfalls freut sich Burgdorf auf das Nachbarduell: „Das wird für uns aber ein schweres Spiel. Derbys haben immer ihre eigenen Gesetze. Aber natürlich wollen wir die Punkte holen, auch wenn wir schon Meister sind“, sagt der Torjäger, der als ehemaliges Rosdorfer Eingewächs Till Herthum und Co. Mut macht. „Ich denke, dass in der kommenden Saison für die HG auch in Richtung obere Tabellenhälfte einiges möglich ist“, glaubt Burgdorf.
Junger, hungriger Kader
Rosdorf-Grone habe sich langsam gefunden und stabilisiert. „Es ist ein junger, hungriger Kader, der in den vergangenen zwei Jahren viel Erfahrung gesammelt hat. Dazu kommen erfahrene Spieler wie der 30-jährige Marcel Schulz, die diese Mannschaft auf und neben dem Platz führen können und eine enorme Qualität in die Mannschaft bringen“, betont Burgdorf. „Wenn die HGRG weiterhin ihren Weg geht und der Jugend eine Zukunft gibt, dann wird auch der sportliche Erfolg immer mehr zurückkommen.“
Wunsch: Volle Halle
Jannik und Till: Das sind zwei Freunde, die sich gegenseitig respektieren. „Janniks Entwicklung in Duderstadt finde ich stark“, so Herthum. Burgdorf ist direkt nach dem Auskurieren seiner Schulter-OP als einer der Leistungsträger im vergangenen Herbst in das ohnehin schon starke Duderstädter Team eingestiegen und ist jetzt einer der besten Werfer der Liga, wie man gerade vergangenes Wochenende bei seinen 15 Toren gegen Nienburg II gesehen hat. „Ich denke, dass Duderstadt nächste Saison in der Oberliga mit den angekündigten Verstärkungen eine gute Rolle spielen kann“, lässt Herthum ausrichten. „Vom Derby wünsche ich mir, dass wir vor einer vollen Halle den großen Favoriten Duderstadt zumindest mal ärgern können. Gerade zu Hause haben wir die Mentalität, jeden schlagen zu können, wieso also nicht auch Duderstadt?“
Aufgrund des zu erwartet große Zuschauerzuspruchs steht der Schulhof der Heinrich-Grupe-Schule Rosdorf als Parkplatz zur Verfügung.
Hoffen auf ein Wunder
MTV Geismar – TSG Emmerthal (Sonnabend, 19.30 Uhr, Sporthalle Geismar I). Der Sechste TSG Emmerthal spielt jenseits von Gut und Böse nur noch um die viel zitierte goldene Ananas. Schlusslicht Geismar hofft indes noch auf ein Wunder im Abstiegskampf. Im Dezember zählte der 34:31-Hinspielerfolg im Landkreis Hameln-Pyrmont noch zu den Sternstunden der Südstädter.
Von Ferdinand Jacksch