1. Herren

HG Rosdorf-Grone und Trainer Marcus Wuttke gehen getrennte Weg


Der Handball-Verbandsligist HG Rosdorf-Grone und Trainer Marcus Wuttke haben sich getrennt. Diese Entscheidung hätten die Verantwortlichen des Klubs gemeinsam mit Wuttke nach langen Gesprächen getroffen, teilte der Verein am Mittwoch in einer Presseerklärung mit.

Marcus Wuttke ist nicht mehr Trainer der HG Rosdorf-Grone. Foto: GT

Zu diesem schweren Schritt habe man sich einvernehmlich entschieden, weil beide Seiten der Meinung waren, dass die Mannschaft in der derzeitigen Situation einen neuen Impuls brauche. In fünf Pflichtspielen hatte die HGRG bisher vier Niederlagen kassiert und war damit auf den vorletzten Rang zurückgefallen. Außerdem war Rosdorf-Grone am vergangenen Wochenende in der zweiten Runde des HVN-Pokals ausgeschieden.

Instrumente sind begrenzt

Thomas Koch, stellvertretender Vorsitzender der HG Rosdorf-Grone, bezog Stellung zur überraschenden Trennung: „Dass Ganze ist uns sehr schwer gefallen. Unser Trainer hat gute Arbeit geleistet. Aber die Instrumente, um in solchen Situationen einzugreifen, sind begrenzt.“ Der ehemalige Spieler Wuttke, der 2018 das Traineramt bei der HG Rosdorf-Grone übernommen und in der vergangenen Saison den Verein in letzter Minute vor dem Abstieg gerettet hatte, äußerte sich gegenüber dem Tageblatt auf Anfrage: „Mir tut es sehr leid für die Mannschaft und den Verein, dass ich diesen Schritt gehen musste. Ein Trainer hat die Aufgabe einem Team Selbstvertrauen und Spielfähigkeit zu vermitteln. Ich habe zum Schluss aber eher eine verunsicherte Mannschaft gesehen“, so der ehemalige Coach.„Mir ist es nicht gelungen, der Mannschaft das nötige Selbstvertrauen zu geben, damit sie ihr Potenzial abrufen kann. Ich hoffe sehr, dass die Jungs nun ein bisschen Last los sind und dadurch freier spielen können.“

Als Interimslösung hat die HG Rosdorf-Grone vorübergehend einen vereinsinternen Ausweg gefunden. Der ehemalige Mitspieler Marcel Hoffmann wird vorerst das Training übernehmen. Schließlich ist Eile geboten. Bereits am Sonnabend (18 Uhr, Sporthalle Rosdorf) bestreitet der Verbandsligist gegen den auswärts sieglosen Tabellenachten TSG Emmerthal aus dem Landkreis Hameln-Pyrmont sein erstes Spiel nach dem Herbstferien. Mit einem Sieg könnte die HGRG Anschluss an das Mittelfeld halten.

Plausible Beweggründe

Dabei steht hinter Torjäger Marvin Hornig mit seinen Knieproblemen noch ein Fragezeichen. Schließlich ist er mit 32 Treffern der bisher erfolgreichste Rückraumspieler der HGRG. Hornig selbst muss die aktuelle Trainersituation erst einmal verarbeiten. „Natürlich bedauern wir die Entscheidung von Marcus Wuttke zutiefst, jedoch können wir uns damit jetzt nicht lange aufhalten. Seine Beweggründe waren plausibel. Wir können diese nachvollziehen. Dennoch ist es natürlich äußerst schade“, so Hornig. „Wie es weitergeht, wird sich zeigen. Wir müssen einfach weiter nach vorn schauen und darauf hoffen, dass schnell ein Ersatz gefunden wird.“ Kapitän und Torwart Niklas Seebode bezeichnete die jüngste Entwicklung als „einen Schock. Natürlich hätten wir gern mit Wuttke weitergearbeitet.“

Nun zählt das Tagesgeschäft ebenso wie beim HG-Gegner TSG Emmerthal mit seinen beiden erfolgreichsten Torschützen Jan Owczarski (30) und Yannik Gerber (24). Für die Rosdorfer Gäste ist das bevorstehende Match der Auftakt von drei Auswärtsspielen in Folge. „Da müssen und wollen wir endlich Punkte holen“, fordert Trainer Schwörer. Wohin die Reise zukünftig gehen soll, das lässt jedenfalls Emmerthals Teamchef Henrik Lity noch offen: „Die Verbandsliga ist einfach eine Wundertüte. Wir wollen zwar wieder in der oberen Region mitspielen, aber auf einen Tabellenplatz lege ich mich bestimmt nicht fest.“

von Ferdinand Jacksch

Quelle: goettinger-tageblatt.de, 23.10.2019

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