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DHB-Empfehlung: Beendigung des Spielbetriebs auf Landesebene


Der Deutsche Handballbund (DHB) hat am Wochenende seinen Landesverbänden aufgrund der Corona-Pandemie die Beendigung der Saison 2019/20 von der Oberliga abwärts empfohlen. Für die HSG Plesse-Hardenberg und die Frauen der HSG Göttingen könnte dies ein weiteres Oberligajahr bedeuten.

Nach der Empfehlung des Deutschen Handballbundes (DHB) könnte es auch in der kommenden Saison zum Derby zwischen der HSG Plesse-Hardenberg (grün) gegen den TV Jahn Duderstadt kommen. Foto: Helge Schneemann

Die jeweiligen Gremien haben sich darauf verständigt, dass es auch bei einem Saisonabbruch keine Absteiger (mit der Ausnahme von bereits zurückgezogenen Mannschaften beziehungsweise sogenannter „wirtschaftlicher Absteiger“), sondern lediglich Aufsteiger für die Saison 2020/21 geben soll. Dies gilt entsprechend für die 3. Ligen. Eine Übernahme dieser Regelung wird im Sinne der Einheitlichkeit für die Umsetzung auf Landesverbandsebene empfohlen.

Schon vor geraumer Zeit haben sich die Mitglieder des Präsidiums des Handball-Verbandes Niedersachsen (HVN) sind für Mittwoch, 8. April, zu einer Online-Konferenz verabredet. Geplant ist, während des Meetings über verschiedene Szenarien der Fortsetzung, der weiteren Aussetzung beziehungsweise einer vorzeitigen Beendigung des Spielbetriebes der Saison 2019/2020 zu beraten. Eine endgültige Entscheidung über das weitere Verfahren erwartet HVN-Präsident Stefan Hüdepohl nicht vor Mitte April.

HSG Plesse und HSG Göttingen hoffen

Von einer Entscheidung wären auch die heimischen Klubs, unter anderem der in dieser Spielrunde sieglose Männer-Oberligist HSG Plesse-Hardenberg, betroffen. Trainer Artur Mikolajczyk, der bereits für die kommenden Saison unterschrieben hat, hielt es bislang für das Wahrscheinlichste, dass er und die Mannschaft im kommenden Jahr in der Verbandsliga an den Start gehen. Sollte es keine Absteiger geben, muss die Situation rund um das Burgenteam neu überdacht werden. „Es macht keinen Sinn sich über Dinge Gedanken zu machen, die noch gar nicht feststehen. Erst wenn die Ergebnisse vorliegen, werden wir uns im Vorstand der HSG Gedanken machen, wie wir damit umgehen“, betont der sportliche Leiter Dietmar Böning-Grebe.

Uwe Viebrans, Trainer des stark abstiegsgefährdeten Frauen-Oberligisten HSG Göttingen, setzt in der angespannten Lage klare Prioritäten. „Bei aller Diskussion bleibt die Gesundheit jedes Einzelnen das Wichtigste. Von daher gehe ich davon aus, dass der HVN dem Vorschlag des DHB folgt und die Saison vorzeitig für beendet erklärt“, vermutet Viebrans.

Uwe Viebrans, Trainer der HSG Göttingen, blickt noch in eine ungewisse Zukunft. Foto: Jacksch

„Bezüglich der Wertung innerhalb einer Staffel, die die Abstiegsregelung betrifft, hoffe ich, dass sich der Spielausschuss des HVN mit den Regionen zusammensetzt, um gemeinsam Lösungen zu finden“, ergänzt Viebrans.

Zeitnahe Entscheidung wünschenswert

In dieser Saison hatte Verbandsligist HG Rosdorf-Grone ausnahmslos gegen den Abstieg gespielt, wenngleich auch Thomas Koch, der zweite Vorsitzende der HGRG, schon fest an den Klassenerhalt geglaubt hat. „Natürlich wäre eine sportliche Entscheidung die beste Lösung. Aber in Anbetracht der derzeitigen Lage kann ich mir nicht vorstellen, dass es zu verantworten ist, den Spielbetrieb Mitte Mai wieder aufzunehmen“, so Koch. Eine abschließende Entscheidung am kommenden Mittwoch würde Koch begrüßen, „damit wir langsam Planungssicherheit für die kommende Saison haben. Wann und wie es nach dem Sommer mit dem Handball weitergeht, das ist aktuell leider für niemanden absehbar“, ergänzt Koch.

HG Rosdorf-Grone will mit Sebastian Gutenberg, Trainer Erik Hogreve und Torjäger Benjamin Jentsch (v.l.) in der Verbandsliga bleiben. Foto: Jacksch

Eine Entscheidung über Abbruch oder Fortführung der laufenden Saison für die 3. Liga hat der DHB erst einmal vertagt. „Da ich davon ausgehe, dass der Spielbetrieb nicht noch mal aufgenommen wird, beziehungsweise überzeugt bin, dass wir sportlich die Liga halten würden, kann man nun besser mit Sponsoren und Spielern über nächste Saison kontakten“, sagt Paul-Marten Seekamp, Kapitän des Northeimer HC.

Gerade im Sponsorenbereich könne man sich nur wünschen, dass die vielen Partner des NHC diese Phase gut überstehen und sich weiterhin für den Handball in Northeim engagieren können, hofft, Seekamp.

Von Ferdinand Jacksch

Quelle: goettinger-tageblatt.de, 05.04.2020

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