Aus HG Rosdorf-Grone wird wieder MTV Rosdorf
Am 30. Juni 2020 geht die Ära der HG Rosdorf-Grone (HGRG) zu Ende: Die seit ihrem Gründungsjahr 2006 bestehende gemeinsame Handballsparte der Stammvereine MTV Rosdorf und MTV Grone wird aufgelöst, da der Männer-Turnverein Grone von 1897 zum 1. Juli 2020 in den Turn – und Wassersportverein Göttingen von 1861 (TWG 1861) übergeht.
Die Handballer der HGRG firmieren somit wieder unter dem Namen MTV Rosdorf – so wie bereits vor 1999, vor der Spielvereinigung mit dem 1. SC Göttingen 05, und nach dessen Insolvenz 2003 in den Jahren zwischen 2003 und 2006. Die Mitglieder und der Niedersächsische Handballverband wurden darüber informiert.
Koch und Co. blicken auf 15 Jahre HGRG zurück
„Somit blicken wir auf 15 Jahre HGRG zurück, bedanken uns für die sehr gute Zusammenarbeit mit dem MTV Grone und seinen Verantwortlichen“, sagt Carsten Koch, Vorsitzender des MTV Rosdorf. „Freuen wir uns auf Leistungs- und Breitensport Handball in den nächsten Jahren in unserer Region Göttingen. Wir wünschen den Mitgliedern des MTV Grone alles Gute in der TWG 1861 und hoffen weiterhin auf einen fairen Umgang untereinander.“ Der Handballsport dürfe in Südniedersachsen nicht untergehen, „und vielleicht führt der Weg in den nächsten Jahren doch wieder zu einer Spielgemeinschaft mit dem MTV Rosdorf“, so Koch.
111-jährige Geschichte des MTV Rosdorf
Der MTV Rosdorf blickt mittlerweile auf eine 111-jährige Geschichte zurück An die 1150 Mitglieder zählt der größte Verein im südlichsten Niedersachsen. Die Handballabteilung besteht seit 1928. Nach dem Zusammenschluss 1999 mit dem 1. SC Göttingen spielten die Handballer erstmals Regionalliga, die allerdings nicht gehalten werden konnte. Die die Oberliga prägte über 15 Jahre das Bild vor den Toren der Stadt Göttingen.
Höhepunkt war in der damaligen Godehardhalle ein Spitzenspiel gegen den TV Jahn Duderstadt vor fast 1000 Zuschauer, bei dem es um den Aufstieg in die 3. Liga ging. Inzwischen war die HSV 05/MTV Rosdorf-Göttingen aufgelöst, und der 1. SC 05 war insolvent. Der MTV Rosdorf konnte den Spielbetrieb aber komplett übernehmen. Bei den Frauen gelang nach der Meisterschaft in der Oberliga 2004 der Aufstieg in die Regionalliga.
Ein Blick zurück: Im Vorfeld der Neuausrichtung mussten die beteiligten Vereine klären, wie es mit dem Handballabteilungen weiter geht. „Auf der Suche nach Wegen und Ideen für alle Vereine wurden viele Gespräche intern geführt“, blickt Koch auf die Entscheidungsfindung zurück. Der MTV Grone und die TWG 1861 gaben die Fusion mit Unterschrift auf der Groner Kirmes im Sommer 2018 der Öffentlichkeit bekannt.
Wie geht es beim Handball im MTV Rosdorf weiter? Der aktuelle Vorstand der HG Rosdorf-Grone um Inken Seebode wird seine Tätigkeit als Abteilung Handball im MTV weiterführen. Sascha Heiligenstadt, Coach der Oberliga-Frauenmannschaft, hat für die kommende Saison bereits zugesagt. Mit Trainer Erik Hogreve und den Spielern der Verbandsligahandballer stehen die Verantwortlichen im ständigen Kontakt. Der MTV Rosdorf wird wieder mit allen Jugendmannschaften auf HVN- oder Regionsebene an den Start gehen. In der männlichen B-Jugend ist ein gemeinsames Jahr mit dem Nachwuchs der HSG Plesse-Hardenberg angestrebt.
Finanzielle Situation ist „sehr positiv“
„Die finanzielle Situation ist trotz Corona-Krise sehr positiv, so dass entstehende Mehrkosten aufgefangen werden können“, betont Carsten Koch. „Doch eine solche Handballabteilung mit Leistungs-und Breitensport funktioniert nur mit Unterstützung von Sponsoren und Gönnern. Die Unterstützung für unser Handballmotto ,Der Jugend eine Zukunft’ geht nur mit unserem Förderverein für den Jugendhandball.“
Die Rosdorfer Jugendmannschaften bilden noch heute das Fundament einer schier unglaublichen Handballgeschichte. Die Krönung war der Gewinn der Niedersachsenmeisterschaft mit der männlichen A-Jugend. Die noch bis zum 30. Juni 2020 existente HG Rosdorf-Grone hat über 20 Mannschaften im Spielbetrieb. „Bis heute einmalig auf Kreis-und Landesebene“, unterstreicht der MTV-Vorsitzende Koch, der zu Recht stolz darauf ist.
Von Ferdinand Jacksch