HSG Plesse-Hardenberg gibt Sieg in der Schlussphase aus der Hand
Ausgerechnet gegen das bisher sieglose Schlusslicht hat die HSG Plesse-Hardenberg in der Handball-Oberliga der Frauen eine Heimniederlage hinnehmen müssen. Für den MTV Rosdorf setzte es eine bittere Auswärtspleite.
Für Julia Herale (l.), hier gegen Wolfsburg, und die HSG Plesse-Hardenberg gab es eine unerwartete Heimniederlage. © Quelle: Peter Heller
Die Oberligahandballerinnen der HSG Plesse-Hardenberg haben zu Hause ausgerechnet gegen das bisher sieglose Schlusslicht MTV Braunschweig verloren. Nicht besser machte es der MTV Rosdorf, der bei der HSG Heidmark ebenfalls seine sechste Saisonniederlage einstecken musste.
HSG Plesse-Hardenberg – MTV Braunschweig 22:23 (14:10). Lara Al Najem konnte es kurz nach dem Abpfiff nicht fassen: „Ich bin so enttäuscht von uns. Ich habe keine Worte.“ Was war passiert? Mit 5:1 (6.) führte das Burgenteam durch Julia Herale, mit 11:6 (20.) durch Elisa Führ. Und auch beim 21:19 (52.) lag die HSG noch hoffnungsvoll im Rennen – doch am Ende stand eine Heimniederlage.
„Der MTV Braunschweig hat uns in der zweiten Halbzeit mit seiner Abwehr den Zahn gezogen. Gegen die defensive Deckung sind uns keine Lösungen eingefallen, stattdessen haben wir uns immer wieder in Einzelaktionen verstrickt“, klagte Julia Herale. Die Ballverluste wurden der HSG in den Schlussminuten zum Verhängnis.
„Das war eine Niederlage, die extrem weh tut“, sagte Trainer Joshua Schlüter über den ärgerlichen Abschluss. „Wir haben aber jetzt die Möglichkeit, alles wiedergutzumachen. Dafür müssen wir die Niederlage so schnell wie möglich aus den Köpfen bekommen.“
Zeit dazu bleibt kaum: Am Donnerstag (19.30 Uhr) reist das Burgenteam zum TV Hannover-Badenstedt II. Das Spiel beim Tabellenfünften MTV VJ Peine wurde von Dienstag auf den 11. Dezember verlegt. – HSG-Tore: Herale (8/4), Al Najem, Herale (je 4), Hemke (3), Hartig (2/1), Schütze (1).
HSG Heidmark – MTV Rosdorf 41:31 (18:17). Trainer Sascha Heiligenstadt konnte mit der sechsten Saisonniederlage nur schwer leben. „Dabei haben wir eine echt gute erste Halbzeit gespielt“, sagte er. Was auch der Spielfilm verdeutlichte: 8:6 (12.), 13:9 (18.) und 23:22 (36.) führte der MTV. Doch dann zog Heidmark auf 29:24 (44.) davon.
„Irgendwann läuft man dann einem Rückstand hinterher, der zum Schluss unnötig hoch ausgefallen ist“, war Emily Keppler fassungslos. Trainer Heiligenstadt übte sich in Selbstkritik: „Ich glaube, ich habe die Mannschaft einfach nicht gut vorbereitet, sodass meine Spielerinnen in der zweiten Hälfte keine Mittel mehr fanden, um das Spiel offen zu gestalten. Wir waren immer einen Schritt zu spät und in der Abwehr einen Tick zu weich.“
Das bekamen vor allem die Torfrauen Louisa Schlote und Lina Schwarz zu spüren: Mit Vehemenz stemmten sie sich gegen die Niederlage, hatte am Ende gegen die vielen freien Würfe der Gastgeberinnen aber keine Chance mehr. „Wenn eben Absprachen nicht mehr funktionieren, dann läuft man irgendwann einem Rückstand hinterher, der zum Schluss unnötig hoch ausgefallen ist“, ärgerte sich auch Keppler. – MTV-Tore: Diek (11/3), Apel (5), Gutenberg (4), Neidhardt (3), Kehler, Moschner, Wedemeier (je 2), Keepler (1).
Von Ferdinand Jacksch