Glücklicher Sieg gegen das Schlusslicht: Rosdorf trotzt Trainer-Aus
Erfolgreichste Werferin: Rosdorfs Nuri Moschner (am Ball) lässt Braunschweigs Torfrau Marleen Lange keine Abwehrchance. © Hubert Jelinek/gsd
„Die Unruhe unter der Woche hat wohl mein Team verunsichert, die Köpfe waren nicht frei“, hatte Rosdorfs Trainer Sascha Heiligenstadt eine Erklärung für den schwachen Auftritt seiner Mannschaft. Er meinte damit die Pressemitteilung vom Vorstand, in der seine Demission zum Saisonende verkündet wurde.
Zwar fanden die Gastgeberinnen anfangs gut ins Spiel, führten 4:1 und 6:2, doch in der Folgezeit erlaubten sich die Rosdorferinnen wieder einmal zu viele Ballverluste, die die Gäste nutzten. So nahm Heiligenstadt beim 7:6 eine erste Auszeit, die aber nicht sehr viel bewirkte. Vielmehr kamen die Braunschweigerinnen immer wieder zum Ausgleich, so zum 7:7 oder 8:8. Gleichwohl nahm Rosdorf bis zur Pause wieder den erfolgeichen Anfangsfaden auf und ging mit 13:10 in die Halbzeitpause.
Aus dieser kamen die Rosdorferinnen ganz schlecht heraus. Braunschweig ging nach einem 4:0-Lauf mit 14:13 erstmals in Führung – es sollte die einzige im gesamten Spiel bleiben –, ehe sich die Gastgeberinnen auf ihre spielerischen Vorteile gegenüber dem Tabellenletzten besannen, der immerhin sieben Mal in den 60 Minuten ausgleichen konnte. Dennoch gaben die Braunschweigerinnen sich längst nicht geschlagen, profitierten allerdings auch von der schlechten Ausbeute an Siebenmetern der Rosdorferinnen, die nur zwei von fünf ganz schwach geworfenen Strafwürfe verwandeln konnten. „Uns hat der Teamspirit gefehlt. Niemand wollte die Verantwortung übernehmen, sie wurde immer wieder auf eine andere Spielerin abgewälzt“, kritisierte Heiligenstadt.
Verantwortung in der Schlussphase übernahm dann aber Nuri Moschner, die immer wieder erfolgreich durch die Braunschweiger Abwehr stieß und so mit ihren Toren zum 22:20, 23:21, 25:21 und 26:23 entscheidend zum Sieg betrug. Allerdings kamen die Gäste noch einmal auf 26:27 heran, ehe 20 Sekunden vor dem Schlusspfiff Julia Mündemann den glücklichen Sieg unter Dach und Fach brachte.
MTV: Schlote, Schwarz – Moschner 7, Diek, Keppler 3, Seifert 2/3, Wedemeier 1, Mündemann 6, Neidthardt 3, Fahrenkamp, Apel 1, Gutenberg 3, Fromm 1, Meißner.
(Walter Gleitze/gsd)
Quelle: Hessische Niedersächsische Allgemeine vom 05.02.2023