Feuerwerk auch ohne Brandes
Handball-Oberliga Männer: Rosdorf-Grone lässt Plesse beim 32:24 keine Chance:
Göttingen. Die Wut und den Ärger über die Riesenpleite der Männer der HG Rosdorf-Grone eine Woche zuvor mit der 25:38-Niederlage in Helmstedt bekam die HSG Plesse-Hardenberg im Kreisderby der Handball-Oberliga brutal zu spüren. Am Ende empfand Plesses Trainer Dietmar Böning-Grebe den 32:24 (17:11)-Sieg der Gastgeber auch in dieser Höhe verdient.
„Mit einem solch dezimierten Kader hatten wir gegen starke Rosdorfer keine Chance“, meinte Böning-Grebe. Die Gäste waren mit nur drei etatmäßigen Rückraumspielern angereist, so dass Kreisläufer Sebastian Herrig im Rückraum aushelfen musste. „Rosdorf hat von Beginn an mit seiner aggressiven Deckung uns das Leben sehr schwer gemacht“, sagte der HSG-Trainer.
Für HG-Trainer Gernot Weiss war sein „Co“ Lennart Pietsch der Vater dieses Sieges gegen den Kreisrivalen. „Er hat gestern nach der Pleite in Helmstedt die richtigen Worte gefunden, da ist mir im Herzen warm geworden.“ Weiss sah aber noch einen anderen Aspekt. „Wir haben Plesse alles weggenommen, was sie spielen können, und wir haben alles umgesetzt, was wir wollten“, meinte Weiss. Zudem fehlten der HSG Ideen, die robust und wieder überaus stark agierende Defensive der Rosdorfer entscheidend zu knacken. Extralob heimste sich für sein überragendes Abwehrverhalten in der zweiten Halbzeit Sebastian Quanz ein, der immer wieder die Kreise der Plesser Rückraumspieler schon im Ansatz erfolgreich störte.
Ahlborn löst Wedemeyer ab
Hinzu kam, dass die Gastgeber in der Offensive sehr diszipliniert agierten, im richtigen Moment zuschlugen und Plesses Torwart Christian Wedemeyer so entnervten, dass dieser schon in der 18. Minute Platz für Markus Ahlborn Platz machte. „Wir haben auch keine Lösungen im Angriff gefunden, haben zu viel weggeworfen“, merkte der Ex-Rosdorfer Christian Brand selbstkritisch an.
In der ausverkauften Sporthalle am Siedlungsweg hatte sich HG-Spielmacher Hubertus Brandes in der 20. Minute an der linken Hand verletzt und konnte nicht mehr spielen. Doch auch ohne Brandes brannten die Rosdorfer ein Feuerwerk ab, gegen das sich die HSG kaum einmal erfolgreich wehren konnte. Einzig Rechtsaußen Patrick Schindler stemmte sich gegen die drohende Niederlage, war mit sieben Feldtoren Plesses erfolgreichster Werfer.
Nach langer Verletzungspause feierte HG-Kreisläufer Daniel Menn seine Rückkehr vor den eigenen Zuschauern. „Ich kann diesen Sieg kaum in Worte fassen. Es war überragend und wir haben nach dem richtig schlechten Spiel in Helmstedt eine tolle Reaktion gezeigt“, sagte Menn, der mit seiner Leistung und fünf Toren sichtlich zufrieden sein konnte.
HG: Krüger, Ziegler – Ruck 3, Frölich 4, Quanz 2, Zech 4, Brandes 4/1, Krumsiek, Menn 5, Sievers 3, Burgdorf, Avram 7, Bohnhoff.
HSG Plesse: Ahlborn 1, Wedemeyer – Meyer 1, Reimann, Gloth, Grobe 1, Endler 2/1, Herrig 2, Lapschies 2, S. Schindler, Brand 7/4, P. Schindler 7, Glapka 1, Regenthal. (gsd)
Von Walter Gleitze (Foto: Jellinek)
Quelle: hna.de, 19.02.2017