HG Rosdorf-Grone gewinnt 32:25 in Münden
Handball-Oberliga
Mit ihrem vierten Saisonsieg auf konnte Rosdorf-Grone vor rund 400 Zuschauern bis auf zwei Punkte an den Gastgeber heranrücken und machen sich somit wieder berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt.
Hann. Münden. Zwei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg hat die HG Rosdorf-Grone mit dem unerwartet deutlichen 32:25-Erfolg (14:10) im Kellerderby bei der TG Münden eingefahren. Am Ende gab es Freudentänze der Sieger in fremder Halle.
Nach anfangs wechselnden Führungen zog die HG im Derby nach einem 6:7 Rückstand (12.) über 10:7 (18.), 15:10 (32.) und 22:14 (42.) bis auf 31:22 (58.) davon. Dabei schaffte Markus Wächter hervorragende Rahmenbedingungen. Nach 45 Sekunden eröffnete der Spielmacher den Torreigen dieses anfangs noch spannenden Duells, ehe der Spielmacher vier Sekunden vor Schluss den letzten Treffer markierte und sich anschließend bei den rund 50 HG-Fans unter den 400 Zuschauern für die lautstarke Unterstützung bedankte. „Auswärtssieg, Auswärtssieg“, skandierte das Team und feierte mit Freudentänzen einen zumindest in der Höhe nie erträumten Erfolg.
„Von der Einstellung her waren wir zwei Schritte weiter als Münden. Wir wussten auch, worum es geht“, lobte Trainer Lennart Pietsch seine mächtig auftrumpfende Mannschaft. „Wir hatten in keiner Phase ein Schwächeperiode und haben mit einer tollen Mannschaftsleistung immer an uns geglaubt“, freute sich Kreisläufer Menn über den beeindruckenden Sieg. Dabei verlor Torjäger Hendrik Sievers kein Wort über seinen 100. Saisontreffer zum 20:13 (39.) per Siebenmeter, sondern hob vielmehr den gemeinsam starken Auftritt des gesamten Teams hervor: „Wir haben eine super Abwehr mit unserem herausragenden Torwart Julian Krüger gespielt, und im Angriff hat Jannik Burgdorf fast getroffen wie er wollte.“
Zehn Treffer erzielte das Eigengewächs der HG, dem der nicht eingesetzte Torwart Niklas Seebode ein tolles Kompliment machte: „Burgdorf hat das bisher beste Spiel seiner Karriere gemacht.“ Was der hochgewachsene Rückraumspieler sicherlich gerne vernahm, aber vielmehr schon kommenden Aufgaben entgegenfieberte: „Wir wollen die positiven Emotionen samt unserer guten Leistungen als einen kleinen Schritt in Richtung Klassenerhalt mitnehmen.“ Auch ohne den Urlauber Mathis Ruck und den an der Leiste laborierenden Chris Osei-Bonsu lief das Räderwerk der HG Rosdorf-Grone über volle 60 Minuten wie geschmiert: „Wir haben eben das Spiel konzentriert durchgezogen“, ließ der diesmal auf Rechtsaußen spielende Sebastian Kutz keine Zweifel an der gelungenen Vorstellung.
Lange Gesichter gab es auf Seiten eines tief enttäuschten Gastgebers. „Wir haben eine riesengroße Chance vertan“, haderte Mündens Trainer Matthias Linke mit dem Schicksal. Und auch TG-Kapitän Jann Rentsch schüttelte nur noch mit dem Kopf: „Wir haben nicht das Feuer gezeigt, das nötig gewesen wäre, um in diesem Derby zu bestehen.“ Als fairer Verlierer zog der Mannschaftsführer dann vor dem Gegner den Hut: „Rosdorf-Grone hat den Abstiegskampf erkannt und gelebt. Wir haben das nur in kurzen Phasen geschafft. Leider sind wir auch zu oft an Keeper Julian Krüger gescheitert.“ Und so blieb nur eine bittere Erkenntnis: „Jetzt wird es hart und eng im Abstiegskampf, in dem wir wieder mitten drin stecken“, brachte es Rentsch auf den Punkt.
Die HG Rosdorf-Grone wartet bereits mit dem nächsten Knüller auf. Am kommenden Sonnabend (18.30 Uhr) empfängt die HG zu Hause den Tabellenführer MTV Großenheidorn: „Wir wollen noch mehr“, verabschiedete sich HG-Spielmacher Wächter aus der Gymnasium-Sporthalle in Hann-Münden und machte schon einmal Appetit auf den nächsten Auftritt.
TG: Grambow (9), Backs, Michalke, Pfaffenbach, Wiegräfe (je 3), Rentsch (2), Bolse, Hartig (je 1).
HG: Burgdorf (10), Sievers (7/4), Kutz, Menn, Wächter (je 4), Herthum (2), Wächter (1).
Von Ferdinand Jacksch
Quelle: goettinger-tageblatt.de, 25.02.2018