Eine Halbzeit lang waren die Ladies den Hauptstädterinnen ebenbürtig
TV Hannover-Badenstedt – HG Rosdorf-Grone 32:21 (13:12):
Nicht ganz vollständig und mit einigen angeschlagenen Spielerinnen reiste die wA der HGRG am vergangenen Sonntag in die Landeshauptstadt zum TV Hannover-Badenstedt. Ziel war es, diese ein wenig zu „ärgern“ und ihnen alles abzuverlangen. Und das gelang in der ersten Halbzeit auch großartig.
In einem intensiven Spiel ließ keine Seite etwas anbrennen. Die Angriffswellen empfingen die Ladies mit hoch konzentrierter Abwehrarbeit und gegenseitiger Unterstützung. Im Angriff ging zunächst viel über die Mitte. Allerdings verhinderten hier Unkonzentriertheiten und leichte Ballverluste des Öfteren weitere zwingende Torchancen. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Mit einem Tor Rückstand ging es in die Kabinen.
Aus der Pause kamen die Hauptstädterinnen jedoch völlig verändert heraus. Die offene, sehr aggressive Deckung ließ plötzlich keinen Spielaufbau der HGerinnen mehr zu. Die leichten Zuspielfehler, die schon im ersten Abschnitt zu sehen waren, häuften sich und das hohe Tempo forderte nun seinen Tribut. Die Konzentration ließ nach, es schlichen sich immer mehr individuelle Fehler ein. Da wurde der Ball im Zweikampf unkontrolliert abgespielt oder blindlings weggeworfen. Dies nutzen die Hannoveranerinnen für schnelle Gegenstöße, bei denen unsere Torhüterinnen oft auf sich allein gestellt waren. Auffällig war auch, dass die Ladies das eigene Überzahlspiel nicht nutzen konnten, während die Hannoveranerinnen ihres gnadenlos ausnutzten. So mussten sich die Rosdorferinnen am Ende mit einem deutlichen 32:21 geschlagen geben.
Einer wirklich guten Leistung in der ersten Halbzeit folgte Ernüchterung in der Zweiten. Für 60 Minuten hohes Tempo reicht es nicht in der Breite. Sehr positiv beurteilte die Mannschaft die Rückkehr von Lena Abscht, die nach monatelanger Verletzungspause im zweiten Abschnitt mit einigen tollen Aktionen aufwartete.
Fazit heute: 30 Minuten waren sie ebenbürtig – aber eben nur 30 Minuten. Am kommenden Sonntag erwarten die Ladies den TSV Lemförde in der eigenen Halle. Da wird wieder alles von ihnen abgefordert.
HG: Abscht (TW), Moschner (7), Herbold (2), Otto, Mündemann (5), Braun (TW), Hertum (4), Deutschler (TW), Neef, Cramer, Scharbatke (2), Keppler (1)
Uwe Scharbatke