Handball-Schlager in der Göttinger S-Arena
HG Rosdorf-Grone gegen TBV Lemgo:
David gegen Goliath – der fünftklassige Verbandsligist HG Rosdorf-Grone gegen den erstklassigen Bundesligisten TBV Lemgo Lippe: Auf diesen Handball-Schlager können sich Fans am 11. Januar 2019 ab 19 Uhr in der Sparkassen-Arena freuen. Der Kartenvorverkauf hat begonnen.
Göttingen. David gegen Goliath – das ungleiche Duell gab es in Freundschaft schon einmal 2010, als der mächtige TBV Lemgo in der damaligen Göttinger Godehardhalle am Schützenplatz die HG Rosdorf-Grone 50:18 (23:5) schlug. Heute ist Lemgo mit dem 41-jährigen Chefcoach und 223-fachen Ex-Nationalspieler Florian Kehrmann Tabellenzwölfter der 1. Liga. Die HG Rosdorf-Grone kämpft als Vorletzter der Verbandsliga Niedersachsen unter Trainer Marcus Wuttke um den Klassenerhalt.
Kehrmann und Wuttke zählten 2010 als Spieler zu den herausragenden Akteuren des ungleichen Duells. Kehrmann erzielte neun der 50 Treffer des Bundesligisten. Wuttke (5/1) traf neben Melle, Weißke, Stöber, Flechtner (je 2), Krebs (2/1), Hoffmann, Schulz und Frölich (je 1) für die HGRG. Die Halle tobte, als Marcus Wuttke nach 32 Sekunden die Gastgeber in Führung brachte.
Ex-Trainer Jaissle verfolgt Weg der HG genau
Der Trainer des Gastgebers war der heute 47-jährige Mirko Jaissle, mit dem zum 30. Juni 2014 „die insgesamt fünfjährige konstruktive und gewinnbringende Arbeit“ (so der damals offizielle O-Ton der HG Rosdorf-Grone) zu Ende ging. Jaissle hatte 2015 GSV Eintracht Baunatal nach einem Zweitliga-Desaster übernommen und verabschiedete sich im Frühjahr dieses Jahres beim aktuellen nordhessischen Drittligisten, um sich nur noch der Familie zu widmen.
Jaissles Sohn Ben wurde im Sommer eingeschult, Grund genug, um diese Phase intensiv als Vater zu begleiten. Geblieben ist bis heute die innige Freundschaft zwischen Jaissle und Wuttke. „Wir telefonieren fast jeden Tag miteinander“, sagt Jaissle, der in den vergangenen Wochen bei den Heimspielen der HGRG zu Gast war.
„Junge, engagierte Mannschaft“
„Die junge Truppe ist willig, hat Potenzial, aber es reicht momentan auch noch nicht mit den Nerven“, lebt der engagierte IT-Kaufmann die aktuelle Entwicklung der HGRG mit. So ähnlich hatten die Worte 2010 geklungen, als der damalige Lemgoer Trainer Volker Mudrow (heute Trainer des Drittligisten MTV Braunschweig) und Volker Zerbe, der Manager der Ostwestfalen, für die HG Rosdorf-Grone unisono aufmunternde Worte parat hatten: „Eine junge, engagierte Mannschaft. Sie wird sich finden, wenn sie mit Spaß bei der Sache bleibt.“
Am ersten Adventssonntag, dem 15. Spieltag der Handball-Bundesliga, zündete der TBV Lemgo Lippe in heimischer Halle ein Tempogegenstoß-Feuerwerk und besiegte Aufsteiger SG BBM Bietigheim deutlich mit 40:27. Bester Werfer war Rechtsaußen Tim Hornke mit 16/8 Treffern.
Kartenvorverkauf hat begonnen
Einen Handball-Leckerbissen wollte die HG Rosdorf-Grone den Fans in der Region schon lange mal wieder bieten, sagt Sportwart Jan Bergolte. Schließlich hatte das Testspiel gegen den TBV Lemgo im Jahr 2010 bereits gut funktioniert – und für tolle Erinnerungen gesorgt. „Wir wollten grundsätzlich mal wieder so ein Event starten“, beschreibt Bergolte die Idee. Dass der Kontakt dann erneut mit dem TBV Lemgo Lippe zustande kam, war aber eher einem Zufall geschuldet. Nach Angaben von Bergolte vermittelte Fleischwaren Wulff aus Göttingen den Kontakt zur Geschäftsleitung des Handball-Bundesligisten. „Wir haben dort dann angefragt und Gespräche geführt“, erinnert sich Bergolte. Der TBV gab das Zeitfenster vor, und die HG bekam am 11. Januar in der Sparkassen-Arena noch einen freien Termin. Dass das Spiel in die Handball-WM in Deutschland und Dänemark falle, sei eher ein Vorteil, glaubt Bergolte. Denn die deutsche Auswahl bestreite am Donnerstag ihr Auftaktspiel gegen Korea und sei dann erst wieder am Sonnabend gefordert. „Zwischendurch können die Fans also Bundesligaatmosphäre in der S-Arena schnuppern.“ Die Planungen laufen bereits seit einem Dreivierteljahr und kommen jetzt in die heiße Phase. Neben den Vorständen der beiden Stammvereine der HG unterstützen auch viele weitere Ehrenamtliche das Projekt. „Da sind wir recht breit aufgestellt“, freut sich Bergolte. Derzeit laufen zum Beispiel noch Gespräche über diverse Showeinlagen, die es rund um das Testspiel geben soll. Denn, so Bergolte: „Wir wollen ein tolles Erlebnis schaffen und ein nettes Beisammensein für Handball-Fans in der Region schaffen.“ Karten für das Freundschaftsspiel gibt es ab sofort bei den Heimspielen der 1. Damen und Herren, per E-Mail an sportmarketing@hgrg.de und unter gt-tickets.de.
Von Ferdinand Jacksch