TV Jahn Duderstadt muss lange zittern
Die Handballer des Verbandsliga-Spitzenreiters TV Jahn Duderstadt mussten lange zittern, ehe nach einem zwischenzeitlichen Rückstand gegen den Tabellensechsten TSG Emmerthal doch noch ein klarer Erfolg heraussprang. Für einen echten Krimi sorgte die HG Rosdorf-Grone im Abstiegskampf gegen das Schlusslicht HSG Nienburg II, der in letzter Sekunde doch noch im achten Saisonsieg gipfelte.
TV Jahn Duderstadt – TSG Emmerthal 28:21 (14:14)
Ein Wechselbad der Gefühle erlebten mehr als 400 Zuschauer in der Sporthalle „Auf der Klappe.“ Dabei hatte das Spiel mit dem 17:19-Rückstand (41.) des TV Jahn seinen Tiefpunkt erreicht, ehe Trainer Christian Caillat dann doch noch ein Stein vom Herzen fiel: „In den ersten 45 Minuten haben wir den Gegner unterschätzt. Die Einstellung hat dort etwas gefehlt, und deswegen haben wir dann auch zurückgelegen“, begründete Caillat die zwischenzeitlichen Engpässe. Dabei musste auch Hallensprecher Thorsten Feike ganz schön leiden, wie er nach dem Abpfiff bekannte: „Duderstadt ließ die Köpfe hängen und sah fast wie der Verlierer aus.“ Doch dann stellte der Coach auf eine 6:0 Deckung um. Vor einem sehr starken Alexander Klocke im Tor wurde die Abwehr auch wieder stabiler“, so Caillat. „Dadurch haben wir dann das Spiel zum Schluss doch noch deutlich gewonnen.“
„Ein Ruck ging durch die Mannschaft, und endlich trafen die Duderstädter wieder das Tor“, atmete auch Feike nach dem 15. Sieg im 18. Spiel erleichtert auf. Dabei hatte der Kroate Matija Junakovic mit dem 1:0 seinen 100. Saisontor erzielt, ebenso wie Justin Brand beim 6:6 (11.). Später zogen die Eichsfelder über 19:19 (44.) und 25:21 (55.) fast ungehindert auf und davon. „Wir haben 45 Minuten ein sehr gutes Spiel gemacht. Die Deckung hat richtig gut gestanden. Auch vorne haben wir es lange gut gemacht. Am Ende ist uns leider etwas die Kraft ausgegangen“, verabschiedete sich der Emmerthaler Trainer Roland Schwörer aus Duderstadt. Auf dem Weg zurück in die Oberliga unterstrich auch der Ex-Rosdorfer Jannik Burgdorf seine erste jüngst vereinbarte Vertragsverlängerung: „Ich bleibe beim TV Jahn, weil ich ein riesiges Potenzial im Team und dem Verein sehe, um gemeinsam noch viel Erfolg zu haben.“ Zum Beispiel schon am kommenden Sonnabend, wenn der TV Jahn die HSG Rhumetal zum Nachholspiel empfängt.
TVJ: Brand (8/1), Junakovic (7), Burgdorf, Skopic (je 4), V. Grolig (3), Kljac, Winkler (je 1)
Verschnupfter Keeper wird zum Matchwinner
HG Rosdorf-Grone – HSG Nienburg II 20:19 (12:8)
Der mit Schnupfen und Fieber in die Partie gestartete Torwart Niklas Seebode hatte mit dem Schlusspfiff beim Stand vom 20:19 einen Siebenmeter des Nienburger Tobias Dehmel gehalten und so mit seiner herausragende Leistung zwei unglaublich wichtige Punkte gesichert. Dabei hatten die Gastgeber in der 50. Minute noch 19:14 geführt, ehe der folgende Einbruch mit insgesamt vier Minuten in doppelter Unterzahl sowie überflüssiger Fehler zu einer dramatischen Schlussphase führte: „Es ist immer noch ein junges Team, das mit solchen Situationen kaum Erfahrungen hat“, stellte sich Trainer Marcus Wuttke vor seine Spieler: „Wichtig ist, dass wir auch diese Hürde überwunden haben.“ 3:1 (9.) legte der Tabellenletzte aus Nienburg vor, ehe die HG nach einem holprigen Beginn in einigermaßen normale Bahnen fand und mit 4:3 (12.) die erste Führung vorlegte.
Mit dem ersten Treffer nach der Pause zum 13:8 (35.) sowie dem späteren 19:14 (50.) schien sich die Nervosität gelegt zu haben. Das war jedoch ein Trugschluss: Beim 19:19 (58.) hatte die Zitterpartie ihren Höhepunkt erreicht, und das Spiel drohte endgültig zu kippen. Die 20:19-Führung 44 Sekunden vor Schluss durch Routinier Marcel Schulz und der gehaltene Strafwurf durch Seebode sorgten doch noch für die Erlösung: „ Wir haben das Spiel unnötig spannend gemacht. Unsere Abwehrleistung war gewohnt solide, doch im Angriff ließ die Trefferquote zu wünschen übrig“, zeigte Torjäger Marvin Hornig den Weg zu glücklichem Sieg auf. „Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, obwohl wir in unsere gewohnte 3:2:1-Deckung nicht reinkamen“, beschrieb Linksaußen Sebastian Kutz die positiven Momente: „Die 6:0 Abwehr hat dann besser funktioniert. Und: „Hätten wir konsequent unsere freien Würfe erfolgreich abgeschlossen, wären wir gar nicht erst in diese prekäre Lage gekommen“, meinte der erfolgreichste Werfer Marcel Schulz.
HG: Schulz (7/1), Hornig (5), Kutz (3), Klockner (2), Herthum, Hoffmann, Messerschmidt (je 1)
Gegner nutzt Schwächephase
HSG Rhumetal – MTV Geismar 27:25 (13:10)
9:8 (23.) führte Geismar, hatte dann aber nach dem 16:16 (40.) eine Schwächephase, die der spätere Sieger zum 21:16 (46.) nutzte. Bis auf 25:27 kam der MTV noch einmal ran, doch das war es dann. „Wir haben aber über weite Strecken auf Augenhöhe mitgespielt“, konnte Trainer Stephan Albrecht seiner Mannschaft bescheinigen.
MTV: Kusterer (7), Kempernolte (5), Schliesing (4/2), Werkmeister (3/2), Förster (2), Achsel, König, Versemann, Zosel (je 1)
Die erfolgreichsten Rhumetaler waren Falkenhain (6/2) und F. Kreitz (5)
Von Ferdinand Jacksch