Big Point im Abstiegskampf: HG Rosdorf-Grone schlägt TV Jahn Duderstadt mit 26:25
Die abstiegsgefährdete HG Rosdorf-Grone hat im Kreisderby der Handball-Verbandsliga den Meister und Oberliga-Aufsteiger TV Jahn Duderstadt vor vollem Hause nach einer Energieleistung mit 26:25 (14:16) geschlagen – und damit vor dem letzten Spieltag einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt gemacht.
Die Eichsfelder waren vor gut einer Woche bereits gegen den Drittletzten HSG Nienburg II nicht über über ein 31:31 hinausgekommen.
„Die Mannschaft hat sensationell gekämpft“, sagte HG-Trainer Marcus Wuttke, nachdem sein Team einen 5:11-Rückstand (19.) weggesteckt hatte und nach dem Wechsel auf die Siegerstraße eingebogen war. Tor um Tor holten die Gastgeber auf, um beim 18:18 (40.) per Siebenmeter durch den gut aufgelegten Marcel Schulz erstmals auszugleichen und in der Folge durch den gleichen Schützen einen nie für möglich gehaltenen 24:20-Vorsprung (48.) vorzulegen. „Das war einfach unglaublich, was die Mannschaft geleistet hat“, sagte der Rosdorfer Torschützenkönig (115 Treffer).
Die HG Rosdorf-Grone feiert den Derby-Sieg gegen den TV Jahn Duderstadt.
Die Halle tobte, als die Hausherren um ihren elffachen Torjäger Marvin Hornig (ihm gelang mit dem 8:13 sein 100. Saisontreffer) und dem als Fels in der Brandung stark parierenden Torhüter Niklas Seebode beim 25:21 (53.) immer mehr an den Sieg glaubten und sich wenig später im letzten Heimspiel der Saison mit zwei wichtigen Punkten von ihren enthusiastischen Fans eindrucksvoll verabschiedeten. Die Eichsfelder um ihre besten Werfer Justin Brand (143 Saisontore), Matija Junakovic (133) und den gebürtigen Rosdorfer Jannik Burgdorf (133) blieben auf der Strecke.
Rosdorf gewinnt das Derby gegen Duderstadt
Aufmerksamer Beobachter des Derbys war der Ex-Rosdorfer Mathis Ruck, der nach einem Jahr studienbedingter Pause in der kommenden Saison das Trikot des TV Jahn Duderstadt tragen wird: „Für Rosdorf-Grone waren das zwei sehr wichtige Punkte. Ich hoffe, dass das Team im nächsten Spiel mit der gleichen Einstellung und dem gleichen Kampfgeist spielen wird, um am letzten Spieltag den Klassenerhalt noch zu schaffen“, sagte Ruck. „Duderstadt war am Anfang sehr souverän, hat sich dann aber zu schnell zu sicher gefühlt und konnte den Schalter nicht mehr umlegen. Ich freue mich natürlich schon auf die nächste Saison bei Duderstadt und auf ähnlich spannende und hitzige Spiele.“
Lange Gesichter gab es im Lager der Eichsfelder: „Wir haben in der zweiten Halbzeit aufgehört, Handball zu spielen“, sagte Duderstadts Abteilungsleiter Jürgen Weißke über die bittere Niederlage. Wenn man zehn hundertprozentige Chancen nicht reinmacht, dann muss man sich nicht wundern, wenn man am Ende mit leeren Händen dasteht“, ärgerte sich Dirk Mittelstädt, Co-Trainer des TV Jahn.
Als fairer Verlierer verließ Torwart Julian Krüger seine ehemalige Wirkungsstätte. „Wir haben am Anfang gut in der Abwehr gestanden und sind erfolgreich in den Gegenstoß gekommen. Dann haben wir die Einstellung vermissen lassen, um das Derby souverän zu Ende zu spielen“, fasste der Schlussmann die 60 spannenden Minuten zusammen. „Die HG Rosdorf-Grone hat um ihr Leben gekämpft und alles in die Waagschale geworfen. Am Ende war das ein verdienter Sieg für die Gastgeber“, so Krüger.
HG Rosdorf-Grone
Hornig (11/1), Klockner (6), Schulz (5/2), Herthum (2), Knorr, Kutz (je 1).
TV Jahn
Burgdorf (9), Brand (5), Junakovic (4), Isermann, Winkler (je 2), Skopic (1).
Schlusslicht MTV Geismar überraschte mit einem unerwartet klaren 37:26 (17:14)-Heimsieg gegen die TSG Emmerthal und rechnet am letzten Spieltag damit, noch ein Wörtchen in Sachen Klassenerhalt mitzureden. MTV-Trainer Dominik Kemke verschlug es nach dieser „tollen Leistung“ fast die Sprache. „Das war ein souveräner Sieg“, sagte Erik Kempernolte, der den starken Auftritt noch gar nicht so richtig fassen konnte. Die Südstädter hoffen am letzten Spieltag in Sachen Klassenerhalt noch auf ein Wunder – gerade einmal zwei Punkte trennen Geismar vom Tabellenzehnten HG Rosdorf-Grone.
MTV
Kusterer (11/4), Kempernolte (8), Schliesing (4), Benda (3), Achsel, König, Versemann (je 2), Werkmeister (2/2), Förster, Germershausen, Tiepner (je 1).
Von Ferdinand Jacksch